Kultur

Zeitung: Ex-Stern-Reporter Heidemann will Hitler-Tagebücher zurück

GDN - 30 Jahre nach der Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher will der ehemalige Stern-Reporter Gerd Heidemann die Original-Kladden vom Verlag Gruner & Jahr zurück. Das berichtet "Bild" in der Dienstags-Ausgabe.
Der einstige Star-Reporter, der die Tagebücher für 9,3 Millionen D-Mark für den Verlag erworben hatte, verweist demnach auf einen Vertrag, den er am 23. Februar 1981 mit dem Verlag schloss. In dem Vertrag, der der Zeitung vorliegt, ist zum einen geregelt, was Heidemann für die Beschaffung der Tagebücher bekommen soll. Unter Punkt 6 heißt es: "Als Vorschuß auf das Honorar erhält der Autor bei Vorliegen von acht Bänden des Hitlertagebuchs DM 300.000." Unter Punkt 4 steht jedoch auch: "Der Verlag wird die Originalmanuskripte zehn Jahre nach Beginn der publizistischen Nutzung dem Autor überlassen." Gerd Heidemann, der die Bänder dem Bundesarchiv zur Verfügung stellen würde, sagt zu "Bild": "Wenn ich die finanziellen Möglichkeiten hätte, würde ich den Verlag auf Herausgabe verklagen. So kann ich nur hoffen, dass sich der Verlag an den Vertrag hält." Laut Auskunft von Gruner & Jahr befinden sich die meisten der 62 Tagebücher im Hamburger Verlagshaus, einige Exemplare werden im Bonner Haus der Geschichte und zukünftig im Polizeimuseum Hamburg ausgestellt. Der Stern hatte am 25. April 1983 den Fund der Hitler-Tagebücher als Weltsensation verkündet. Nur elf Tage später entpuppten sich die Tagebücher als plumpe Fälschung. Es war der größte Skandal in der deutschen Pressegeschichte.
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