Politik

"Identitäre" bestätigen Überschneidungen mit AfD-Parteijugend

(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Der Bundesvorsitzende der sogenannten "Identitären Bewegung", Daniel Fiß, hat Überschneidungen mit der AfD-Parteijugend "Junge Alternative" bestätigt. "Personelle Überschneidungen mit der JA gibt es mitunter sicherlich, das will ich gar nicht bestreiten. Dass sicherlich das eine oder andere JA-Mitglied einen IB-Stammtisch besucht hat oder sich eine Aktion angeschaut hat, das wird es sicherlich geben", sagte Fiß der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe).
Vor dem Hintergrund einer sich ausweitenden Beobachtung durch den Verfassungsschutz und extremistischen Tendenzen innerhalb der Parteijugend, zeigten sich JA-Vertreter offen für eine Auflösung ihrer Organisation. "Die JA in ihrer jetzigen Form retten zu wollen, halte ich für ein hoffnungsloses Unterfangen", sagte der zurückgetretene JA-Vorsitzende von Baden-Württemberg, Moritz Brodbeck, der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Der JA-Bundesvorsitzende Damian Lohr fügte an: "Es gibt in vielen Landesverbänden intensive Diskussionen mit offenem Ausgang über die Zukunft der Jugendorganisation." In Baden-Württemberg scheinen derweil etliche JA-Mitglieder in den offenen Extremismus abgerutscht zu sein. Das geht aus einer internen Materialsammlung aus JA-Kreisen hervor, über die die "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montagsausgabe) berichtet. In einer Chatgruppe von JA-Mitgliedern wurde zum Beispiel ein gemeinnütziger Aufruf der Caritas geteilt, Flüchtlingen am Wochenende und an Feiertagen mit Bahndauerkarten zu Freifahrten zu verhelfen. Einer schrieb: "Das einzigste Ticket, das ich einem Flüchtling geben würde, wäre ein Expresszug nach Auschwitz-Birkenau." Als im August ein Somalier einen Arzt in Offenburg erstach, schrieb laut einem Bildschirmfoto ein hoher JA-Funktionär: "Der nette Arzt aus Offenburg war anscheinend ein richtiger Gutmensch und Invasorenfreund. Leider trifft es nicht nur die Volksverräter." Nachdem ein Mann mit seinem Auto, in dessen Kofferraum sich Gaskartuschen und Benzinkanister befanden, im Dezember 2017 in die Berliner SPD-Parteizentrale raste, schrieb ein hoher JA-Funktionär auf Facebook: "Es handelt sich wohl um einen Mann der Worten auch Taten folgen lassen kann." In einer Chatgruppe namens "JA BW Diskussionen" schrieb ein JA-Mitglied: "Man sollte diese ganzen Volksverräter öffentlich hinrichten lassen. Das ganze Kabinett Merkel IV". Ein anderer fragte in einem Chat: "Glaubst du wirklich, dass wir in diesem System jemals mit nur legalen Mitteln eine Besserung der Zustände erreichen?" Laut der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" wird der AfD-Bundesvorstand am Montag in einer Telefonkonferenz über die Zukunft der Parteijugend beraten. Die sogenannte "Identitären Bewegung" steht unter Beobachtung des Verfassungsschutzes.
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