Politik

Müller fordert konsequente Kontrolle der Klimaziel-Umsetzung

Gerd Müller
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Eine Trendwende erhofft sich Gerd Müller (CSU), Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, von der am heutigen Montag beginnenden Klimakonferenz im polnischen Kattowitz. "Der Klimaschutz ist die Überlebensfrage der Menschheit. Kattowitz muss eine klare Trendwende bringen. Dort müssen die Entscheidungen dafür getroffen werden, das Paris-Abkommen verbindlich umzusetzen", sagte Müller der "Passauer Neuen Presse" (Montagsausgabe).
Er finde es enttäuschend, dass von 184 Ländern nur 17 im Plan liegen und auch Deutschland hinter den eigenen Zielen zurückliegt. Doch die Bundesrepublik werde ehrgeizig aufholen und vorangehen, ist sich der Minister sicher. Er will auf der Konferenz einen Sieben-Punkte-Plan für den internationalen Klimaschutz vorlegen. Darüber hinaus habe er eine "Allianz für Entwicklung und Klima" gestartet, der sich bereits über 70 Firmen und Verbände in Deutschland angeschlossen haben. Denn "Klimaneutralität fängt im eigenen Hause an durch Reduzierung und Vermeidung von Treibhausgasen", so Müller. Zudem plädiert Müller dafür, dass die Industrie- und Schwellenländer ihre Emissionen "drastisch in Richtung null reduzieren und gleichzeitig kräftig in Klimamaßnahmen in Entwicklungsländern investieren." Das Ziel müsse sein, dass Afrika nicht der Schwarze Kontinent der Kohle wird, sondern zum Grünen Kontinent der erneuerbaren Energien. "Die Zukunft unseres Klimas entscheidet sich maßgeblich in Afrika, Indien und China", so Müller. Kattowitz sei nun der Lackmustest. "Die Umsetzung der Klimaziele muss konsequent vorangetrieben und kontrolliert werden. Wir müssen das Thema Klimaschutz absolut prioritär behandeln." Die Europäer und die Industrieländer würden zehn Prozent der Menschheit ausmachen, seien aber für die Hälfte der CO2-Emissionen verantwortlich, so der Minister. "Von den Folgen sind die ärmsten Länder mit den niedrigsten Emissionswerten am stärksten betroffen. Wenn sich die Entwicklung in den nächsten 20 Jahren so fortsetzt, werden wir möglicherweise bis zu 100 Millionen Klimaflüchtlinge haben. Deshalb müssen wir jetzt handeln", sagte Müller.
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