Auto/Motor

Zweifel an Erfolg von Elektroautos in Deutschland werden laut

GDN - In Deutschland wachsen trotz verstärkter Anstrengungen von Politik und Industrie die Zweifel an einem raschen Erfolg von Elektroautos. Obwohl inzwischen auch die lange zögernden deutschen Automobilhersteller zwölf Modelle mit Batterieantrieb im Angebot haben, wurden in den ersten vier Monaten 2013 bundesweit nur 1509 Elektroautos neu zugelassen.
"Selbst unter Berücksichtigung des neuen BMW i3 werden es im Gesamtjahr nicht mehr als 3700 Elektroautos werden", sagte Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer der "Welt" im Vorfeld einer Konferenz der Bundesregierung zum Thema Elektromobilität. Dazu kommen Montag und Dienstag internationale Spitzenpolitiker, Experten und Topmanager in Berlin zusammen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wird ebenfalls auftreten. Sechs Jahre, nachdem die Bundesregierung mit ihrem "Integrierten Klimaprogramm? die Förderung der Elektromobilität zum entscheidenden Baustein der Umweltschutzziele erklärt hatte, sei die Bilanz traurig, so Dudenhöffer. "Ende des Jahres wird der Marktanteil an E-Autos in Deutschland rund 0,13 Prozent betragen. Das ist weniger als die Nische in der Nische." Im Vergleich zu den Stromern sei selbst ein Auto wie der Ferrari 458 Italia in Deutschland ein Verkaufsschlager. "Der kam 2012 immerhin auf 459 Neuzulassungen." Laut Plänen der Bundesregierung soll der eigentliche "Markthochlauf" für E-Autos erst ab 2014 beginnen. 2020 soll es dann eine Million Batterieautos in Deutschland geben. Doch nahezu alle Beteiligten zweifeln daran, dass es erreicht wird. Für die deutschen Autobauer sind E-Autos besonders wichtig, weil die auf hochmotorisierte Premiummodelle spezialisierte Industrie sonst die immer strengeren Umweltauflagen nicht erfüllen kann. Daher fördert Deutschland die Elektromobilität besonders, während in anderen Ländern die Anstrengungen eher wieder zurückgefahren werden. Weiterhin werden in einer ganzen Reihe von Staaten hohe Kaufprämien an Kunden von E-Autos gezahlt, in Frankreich, Japan oder China umgerechnet 7.000 bis 8.000 Euro. Die Bundesregierung lehnt diese Form der Subvention jedoch weiter ab. Die Anstrengungen, die im Rahmen der bundesweit vier "Schaufenster Elektromobilität" unternommen werden, nennt Dudenhöffer verfehlt. Diese Daten zeigen, warum die Schaufenster scheitern." Man habe aus dem Konzept der Modellregionen lernen und großteiliger an das Thema rangehen wollen. Doch wie die Zahlen zeigten, sei mit den vier Schaufenstern in Baden-Württemberg, Bayern/Sachsen, Berlin/Brandenburg und Niedersachsen das Gegenteil eingetreten.
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