Entertaiment

Ehepaar Klarsfeld hat trotz Bedrohungen keine Angst

GDN - Beate und Serge Klarsfeld, die seit 1968 gemeinsam Naziverbrecher aufspüren, sind trotz zahlreicher persönlicher Bedrohungen ohne Angst. "Wenn man weiß, wofür man kämpft, ist man mutiger als im normalen Leben", sagte der heute 78-jährige Serge Klarsfeld, dessen Vater in Auschwitz umgebracht wurde, im Gespräch mit dem "Zeit-Magazin".
"Es gab natürlich Drohungen per Telefon und per Brief", sagte Klarsfeld. "Einmal klebte unter unserem Auto eine Bombe mit Zeitzünder, aber sie explodierte zu früh mitten in der Nacht in der Tiefgarage, und nicht wie geplant morgens, wenn ich mit unserer Tochter Miriam im Auto gesessen hätte." Ein anderes Mal bekam das Ehepaar ein Paket zugestellt, dass ihm verdächtig vorkam. "Ich habe es glücklicherweise zur Polizei gebracht. 500 Gramm Dynamit, 300 Gramm Tapeziernägel. Wäre es explodiert, wären alle Menschen im Raum gestorben." Die gebürtige Deutsche Beate Klarsfeld, die mit ihrem Mann in Paris lebt, könnte sich nicht vorstellen, noch mal nach Deutschland zurückzukehren. "Nur wenn in Frankreich Marine Le Pen an die Macht käme, würde ich es mir vielleicht überlegen", so die 74-Jährige. Beate und Serge Klarsfeld haben seit den 1960er-Jahren viele Nazis aufgespürt, die nur dank ihrer Arbeit vor Gericht gestellt werden konnten.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.