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Autor Alexander Kluge fordert Respekt vor Lebensleistung der Ostdeutschen

GDN - Der Schriftsteller und Filmemacher Alexander Kluge fordert Respekt vor der Lebensleistung der Ostdeutschen. "Man muss Respekt haben vor so vielen Jahren des persönlichen Einsatzes und Lebens, das ja in Wirklichkeit ein Land ausmacht und das unabhängig ist vom Regime", sagte Kluge der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstagausgabe).
Mit Blick auf die Feierlichkeiten zu 25 Jahren Friedlicher Revolution im Jahr 2014 sagt der 81-Jährige: "Politisch wird das, was in den Gebieten der ostdeutschen Länder zwischen 1945 und 1989 geschah, unzureichend dargestellt, das kann man wirklich sagen." Statt der Geschichte des Staates DDR und seiner Organisationen müssten die "Geschichten der arbeitenden Menschen" erzählt werden, sagte Kluge. "Wenn sie das tun, erscheint die DDR auf einmal als etwas sehr Elementares. Wenn Sie die Mühe betrachten, die sich Menschen gegeben haben von 1945 bis 1989, erscheint eine alternative DDR." Kluge lobte die Fähigkeiten der Ostdeutschen, sich gegen "die Zufälle und Unfälle, die das Leben schwer machen" zu wappnen. "Immer gab es Pannen, die behoben werden mussten. Die Fähigkeit, etwas reparieren zu können, besaßen ganze Generationen in der DDR. Dafür wird auf dem Weltmarkt nicht bezahlt. Das finde ich schade." Und: "Das ist eine Seite der Welt, die nicht dem Markt entspricht, aber sie spiegelt die menschliche Arbeitskraft. Das ist eine Geschichte, vor der ich Achtung habe, und die noch nicht geschrieben ist." Alexander Kluge, der 1932 in Halberstadt geboren wurde und in München lebt, gehört zu den bedeutendsten deutschsprachigen Schriftstellern ("Chronik der Gefühle", "Schlachtbeschreibung"), Filmemachern ("Abschied von gestern") und Fernsehproduzenten. 2003 wurde er mit dem Büchnerpreis ausgezeichnet, dem bedeutendsten deutschen Literaturpreis.
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