Vermischtes

Mysteriöse Drohnenflüge über französischen Atomkraftwerken

Vorboten eines Terrorangriffs?


GDN - Seit September 2014 gab es bisher mindestens sechs Drohnenflüge über französischen Atomkraftwerken. Die Herkunft der Drohnen sowie die Auftraggeber, die für diese Überflüge verantwortlich sind, sind unbekannt, genauso wie die Absicht die dahintersteht.
Eigentlich sind Füge über Atomkraftwerken, im Umkreis von fünf Kilometern und unter 1000 Metern Höhe, nach dem französischen Gesetz verboten. Doch in den letzten 2 Monaten gab es immer wieder derartige Zwischenfälle.

Am 14. September 2014 wurde über dem Forschungszentrum der Atom-Energie-Kommission (CEA) in Saclay die erste Drohne beobachtet. Zudem wurden mindestens sechs weitere französische Atomkraftwerke seit dem 5. Oktober von nicht identifizierten, drohnenähnlichen Flugobjekten überflogen, dass berichtete die französische Nachrichtenagentur Agence France-Presse (AFP).
Am 19. Oktober sollen derartige Drohnenflüge über mindestens vier Atomanlagen in Frankreich beobachtet worden sein, berichtete Greenpeace. Auch das Atomkraftwerk Fessenheim, welches sich wenige Kilometer von Freiburg entfernt befindet, ist betroffen.

Nach Angaben des staatlichen Atomkonzerns Electricité de France (EdF) ist auch das AKW Cattenom, das sich an der deutsch-französischen Grenze befindet, ins Visier der Drohnenflugobjekte geraten.

Spekulationen darüber, dass Greenpeace dafür verantwortlich sein soll, weist die Umweltschutzorganisation entscheiden zurück.
"Frankreichs Behörden wissen seit Jahrzehnten, dass ihre Atomkraftwerke äußerst anfällig für Terrorangriffe sind“, sagt Susanne Neubronner, Atomexpertin von Greenpeace. “Dass nicht identifizierte Drohnen ohne jegliche Reaktion der Sicherheitsbehörden über Atomanlagen fliegen können, offenbart große Sicherheitslücken. Ein Unfall oder ein vorsätzlicher Angriff auf Cattenom oder Fessenheim wäre verheerend für die französische und die deutsche Bevölkerung.“
Der Atomkraftwerksbetreiber EdF erstattete nun Strafanzeige gegen Unbekannt wegen nicht-identifizierter Flugobjekte über den Atomanlagen in Blayais, Bugey, Graveline, Cattenom, Chooz und Nogent-sur-Seine. Brisant ist jedoch, dass der Konzern EdF erst relativ spät auf diese Ereignisse reagierte. Denn erst Tage nachdem die Drohnen gesichtet worden waren, wurde bei der örtlichen Polizei die Anzeige erstattet.
Offen bleibt jedoch momentan, was oder wer hinter diesen Ereignissen steht und welche Hintergründe die Drohnenflüge haben. Einen schlechten Scherz kann man aber höchstwahrscheinlich ausschließen, da es sich um kein einmaliges Ereignis handelte. Auch eine Betriebsspionage ist eher unwahrscheinlich. Jedoch muss man die Auskundschaftung für einen möglichen Terrorangriff auf eines der AKW`s in Betracht ziehen.
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