Kultur

Germanische Nationalmuseum

Gnm

GDN - Sonderausstellung. In Mode. Kleider und Bilder aus Renaissance und Frühbarock.3. Dezember 2015 - 6. März 2016. Schwere Samtmäntel, kostbare Seidenwämser, filigrane Kragen und prunk- voll geschmückte Kopfbedeckungen.
Rund 50 Kleidungsstücke aus der Zeit zwischen 1530 und 1650 lassen Besucher ab Donnerstag, 3. Dezember im Germanischen Nationalmuseum in die opulente Kleiderwelt der frühen Neuzeit eintauchen. Zeitgenössische Gemälde, historische Trachtenbücher und kontroverse Flugblätter ergänzen die einzigartige Präsentation. Sie verdeutlichen, dass neue Moden nicht nur bewundert, sondern durchaus auch kritisch beäugt wurden. Accessoires für die Kleiderpflege erlauben zudem Einblicke in den Kleideralltag vor rund 400 Jahren. Mode-Originale: Kleidung von 1530 bis 1650
Die kostbaren Textilien bilden den Kern der Ausstellung.
Mode-Ansichten: Von Bewunderung bis Entsetzen. Kostüme und Gemälde veranschaulichen die höchsten Ansprüche, die sich real und auf Porträts mit Kleidung verbanden. Vor allem auf großformatigen Repräsentationsbildnissen diente ein aufwendiges Äußeres der Inszenierung von Persönlichkeit und Status. Flugblätter nutzten dagegen Kleidung zur Gesellschaftskritik. Kritische Darstellungen gaben neue Moden der Lächerlichkeit preis und bezichtigten den Träger der Sünde der Eitelkeit. Zwischen 1550 und 1600 erschienen zudem die ersten gedruckten Trachtenbücher, die Kleidermoden aus fernen Ländern bekannt machten. Mit Kleidung im ausländischen Stil konnte fortan Weltläufigkeit und Interesse an fremden Kulturen ausgedrückt werden.
Zum ersten Mal ausgestellt sind archäologische Funde aus einer Schnei- derwerkstatt aus der Zeit um 1600. Selten erhaltene Zeugnisse aus dem Bereich der Textilpflege - wie Fingerhüte, Näh- und Stopfnadeln, zierliche Meißel, Scheren oder Kleiderbürsten - zeigen die authentischen Arbeitsgeräte, mit denen Kleidung einst bearbeitet und gereinigt wurde.Eine besondere Rarität bilden die Einzelteile eines Turnierwamses, eine großzügige Leihgabe aus der Königlichen Leibrüstkammer in Stockholm. Für ein Schauturnier anlässlich der Hochzeit der Schwester des schwedischen Königs 1615 waren neue Wämser bestellt wordenDie Zuschnitte trafen zu spät bei Hofe ein, weshalb sie nicht mehr zusammengenäht wurden.
Für den Artikel ist der Verfasser verantwortlich, dem auch das Urheberrecht obliegt. Redaktionelle Inhalte von GDN können auf anderen Webseiten zitiert werden, wenn das Zitat maximal 5% des Gesamt-Textes ausmacht, als solches gekennzeichnet ist und die Quelle benannt (verlinkt) wird.