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Deutschland vs. England: Immer etwas Besonderes

Länderspiel-Historie


Siegtorschütze: Per Mertesacker (Quelle: 360b / Shutterstock.com)
GDN - Der Kick des DFB-Teams am Samstag gegen England wird von Bundestrainer Joachim Löw als Härtetest anlässlich der im Juni beginnenden EM gesehen. Der Vergleich mit den Briten ist aber auch wegen der gemeinsamen Historie reizvoll.
Das erste Fußball-Länderspiel zwischen Deutschland und England endete mit einer 1:5-Niederlage der Deutschen (Berlin, 20. April 1908); das letzte gewann die DFB-Auswahl mit 1:0 auf der Insel (19. November 2013, Wembley-Stadion). Per Mertesacker traf. Insgesamt kreuzten sich die Wege beider Mannschaften 33 Mal, wovon das Gros (15 Spiele) zugunsten der Briten ausging. Zwölf Mal gewannen die Deutschen. In der seitens des FA (engl. Fußballverband) geführten Statistik entfallen die ersten vier Spiele, da man jeweils Amateurteams an den Start schickte.
Trotz dieser für England nicht ungünstigen Statistik wurde einer der bekanntesten verbalen Fußball-Standards, Deutschland lobend, von einem Engländer geprägt: “Fußball ist ein einfaches Spiel, bei dem 22 Spieler hinter einem Ball herjagen und am Ende gewinnt immer Deutschland“, gab Stürmer-Star Gary Lineker nach der Halbfinal-Niederlage während der WM 1990 zum Besten: England hatte 4:5 nach Elfmeterschießen verloren. Diese Pleite gegen die Deutschen begründete ein Trauma, unter dem die Briten bis heute leiden: Kommt es zum Elfmeterschießen versagen die Three Lions.
Seit 1990 musste England während Großturnieren sechs Mal zum Penalty antreten. Fünf Mal bedeutete dies das jeweilige Turnier-Aus: zweimal gegen Deutschland (WM 1990, EM 1996), ebenso oft Portugal (EM 2004, WM 2006) und einmal gegen Argentinien (WM 1998). Lediglich gegen Spanien im Viertelfinale der EM 1996 obsiegte man, was auch an den zwei Fehlschüssen der Iberer lag. Im Halbfinale folgte dann das Aus gegen die Deutschen.
Mythos Wembley-Tor
Das Highlight der deutsch-englischen Fußballhistorie ist zweifellos das 1966er WM-Finale, das aufgrund des 4:2-Sieges der Gastgeber dem “Mutterland des Fußballs“ seinen größten Triumph bescherte, aber auch den Mythos “Wembley-Tor“ gebar, als Geoffrey Hursts vorentscheidender 3:2-Treffer vom Unparteiischen anerkannt wurde, obwohl der vom Querbalken abprallende Ball die Torlinie nicht überschritt. Die Diskussion darüber beschäftigt Generationen von Fußballfans.
Als historisch wertvoll ist auch der 1:0-Auswärtserfolg der Deutschen in der WM-Qualifikation vom Oktober 2000 anzusehen. Ausgerechnet der seinerzeit in der Premier League (Liverpool FC) spielende Dietmar Hamann verdarb den Engländern die Genugtuung, das letzte Spiel im altehrwürdigen Wembley-Stadion zu gewinnen, das anschließend abgerissen und an gleicher Stätte neu errichtet wurde. Eine für die Deutschen schmerzlich endende Begegnung mit den Rivalen von der Insel spielte sich im September 2001 im Münchner Olympiastadion ab. Das DFB-Team unterlag dem Gruppengegner in der WM-2002-Qualifikation erschreckend klar mit 1:5.
Während England sich direkt qualifizierte, musste Deutschland in die Play-offs gegen die Ukraine. Diese Aufgabe bewältigte das DFB-Team mit einiger Mühe, fuhr zur WM und wurde schließlich Vizeweltmeister. England aber scheiterte, wie so oft nach einer starken Qualifikation, vorzeitig. Schon der Einzug in ein Finale würde den Three Lions eine Riesenlast von den Schultern nehmen.
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