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Frauenrugby: Unerwartete Siege sind die Schönsten.

Heidelberger RK wird zu 7. Mal Meister


Deutscher Meister 2016 Heidelberger Ruderklub (Quelle: GekaIMAGES)
Laryssa Stone
(Quelle: GekaIMAGES)
GDN - Die Frauen des SC Neuenheim gingen verlustpunktfrei aus der Spielrunde im XV-er Rugby der Frauen. Damit waren sie auch Favoritinnen im Endspiel. Aber Meister wurde etwas unerwartet der Heidelberger Ruderklub. 10:13 lagen sie am Ende vorne. Das war der 7.Meistertitel in Folge.
Quelle: GekaIMAGES
Eigentlich war vorher alles klar. Die Frauen des SC Neuenheim dominierten in der Spielrunde das XV-er Frauenrugby in Deutschland. Keiner konnte ihnen das Wasser reichen. Auch der bisherige Abonnementmeister vom Harbigweg hatte keine Chance. 2-mal gingen die Frauen des HRK im direkten Vergleich mit dem SCN als Verliererinnen vom Platz. Alles lief auf einen Finalsieg der Frauen um das Trainergespann Peter Schatz und Marcus Trick hinaus, zumal das Endspiel um die deutsche Meisterschaft auch noch auf dem eigenen Rasen am Museumsplatz durchgeführt wurde.
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Aber es kam eben anders. Mit dem 10:13-Sieg wurden die Zebras zum 7. Mal in Folge deutscher Meister. Es war ein unerwarteter Titelgewinn, aber die sind ja bekanntlich am Schönsten. Und er war auch verdient. Anfangs sah es zwar nicht danach aus. Dem SCN gelangen in einem ausgeglichenen Spiel 2 Versuche von Anja Czaika und Franziska Holpp. Der HRK hatte einen Straftritt von Lisa Maral und einen Versuch von Friederike Kempter kurz vor dem Pausenpfiff entgegenzusetzen. Folgerichtig lag der SCN lag zur Halbzeit mit 10:8 in Führung. Aber nach der Pause riss der HRK das Spiel immer mehr an sich. Die Neuenheimerinnen kamen die ersten 25 Minuten kaum mehr in die Hälfte des Klubs.
Eine Wende des Spiels zu Gunsten des HRK lag förmlich in der Luft. Gegen die körperliche Robustheit und Kraft des Ruderklubs hatten die Neuenheimerinnen heute kein Mittel parat. Und so kam es dann auch, wie es kommen musste. Hatte der HRK zunächst noch einige gute Möglichkeiten liegen lassen, gelang Spielführerin Lisa Maral der spielentscheidende Versuch. Der SCN hätte zwar mit einem Straftritt kurz vor Ende noch für eine Verlängerung sorgen können, aber der Ball ging knapp an den Stangen vorbei. Der HRK war zum richtigen Zeitpunkt topfit. Ausgerechnet im Finale zeigte er sein bestes Saisonspiel. Woran lag´s? Nicht, dass die Neuenheimerinnen das Spiel nicht gewinnen wollten, aber der Klub wollte es vielleicht den entscheidenden Tick mehr. Und die Leistungsexplosion beim HRK hat auch einen Namen: Alfred Jansen. Nachdem Tilla Dier aufgrund eines Trauerfalls kurzfristig ausfiel, sprang der Erfolgs- und künftige Nationaltrainer ohne Zögern in die Bresche.
Er muss das Team bildlich “wachgeküsst“ haben. Er hat dem Ruderklub das Siegergen zurückgebracht. Schade ist es für den SCN. In der Liga lange dominierend, aber beim entscheidenden Duell zu verlieren, tut weh. So grausam kann Sport sein. Das, was Peter Schatz und Marcus Trick in Neuenheim auf die Beine gestellt haben, ist á la boneur. Sie hätten den Titel auch verdient gehabt, aber der 2. Platz ist halt der 1. Verliererplatz. “Eine Niederlage hatte heute keiner verdient,“ fand Alfred Jansen die richtigen Worte.
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