Technik

Vodafone sagt kleineren Mobilfunkanbietern den Kampf an

Blonde Frau mit Telefon
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Vodafone will nicht länger tatenlos dem Vormarsch der Billig-Konkurrenz von E-Plus und O2 zusehen. "Wir wollen Marktanteile von den kleineren Anbietern holen", sagte der Deutschland-Chef des britischen Mobilfunkkonzerns dem "Handelsblatt" (Montagsausgabe), Jens Schulte-Bockum.
Zu lange habe man sich damit abgefunden, dass "Marge und Marktanteile schrumpfen und die Kleinen immer größer werden." Noch Ende der 90er-Jahre hatten Vodafone aber auch die Deutsche Telekom Anteile am deutschen Mobilfunkmarkt von gut 40 Prozent. Doch mit aggressiven Preisen und attraktiven Flatrate-Angeboten konnten E-Plus und O2 mehr und mehr Kunden auf ihre Seite ziehen. Der Marktanteil der beiden Platzhirsche betrug zuletzt nur noch gut 30 Prozent. Auch die operative Rendite (Ebitda) geriet wegen der anhaltenden Preiskämpfe unter Druck. Der seit Oktober 2012 amtierende Schulte-Bockum setzt seine Hoffnungen weniger auf neue Preisrunden als das mobile Internet. Mit Schnelligkeit, besserem Service und Netzqualität wolle Vodafone Kunden zurückgewinnen. Hintergrund ist der explodierende Datentransport von Bild-, Video- oder Musikdateien, ausgelöst durch Millionen verkaufter Smartphones und Tablets. Der Schlüssel ist für Schulte-Bockum dabei der Ausbau des super-schnellen Mobilfunknetzes LTE. Darin investieren Vodafone aber auch die Deutsche Telekom Milliarden Euro. E-Plus will dagegen erst im Laufe des Jahres seinen Kunden LTE in großen Städten anbieten, auch Telefonica Deutschland mit seiner Hauptmarke O2 hinkt beim Netzausbau hinterher Schulte-Bockum sieht darin die Chance, sich von der lästigen Konkurrenz abzusetzen. "Ich glaube nicht, dass sich ein Kunde mit einem hochwertigen Smartphone für ein zweitklassiges Netz entscheiden wird." Viele Verbraucher seien sogar bereit, für ein superschnelles und sicheres Netz einen Premiumaufschlag zu zahlen, glaubt er. Die Differenzierung zwischen den Anbietern werde sich über den Transport von Datenpaketen entscheiden. "Wir werden noch zehn Jahre lang die Unterschiede sehen und zwar deutlich", glaubt er.
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