Finanzen

"Euro 500": Europas Konzerne verdienen weniger

GDN - Europas Konzerne haben 2011 deutlich weniger verdient als im Jahr zuvor. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie "Euro 500" des "Manager Magazins".
Die Gewinne der 500 größten börsennotierten Firmen Europas sanken 2011 demnach um etwas mehr als 12 Prozent von insgesamt 514 auf 451 Milliarden Euro. Der Börsenwert der Unternehmen hat sich dagegen kräftig erholt und stieg bis Ende September um knapp 18 Prozent auf insgesamt 6684 Milliarden Euro (Vorjahr: 5680 Milliarden Euro). Unterschiedlich schnitten die 60 deutschen Konzerne in puncto Rentabilität und Kursentwicklung ab. Die Eigenkapitalrendite lag um rund einen Prozentpunkt niedriger als der europäische Durchschnitt. Das Leistungsbild der deutschen Konzerne an den Kapitalmärkten ist dagegen uneingeschränkt positiv: In Bezug auf die Börsenperformance rangierten die deutschen Unternehmen im Schnitt 1,3 Prozentpunkte oberhalb des europäischen Mittelwerts. Die absoluten Spitzenresultate werden zwar auch weiterhin von den Börsenkonzernen anderer Nationen erzielt. Die Nummer eins und zwei des europaweiten Unternehmenstests, die Textilhandelskette Next und der Finanzdienstleister Hargreaves, stammen aus Großbritannien. Dennoch haben die deutschen Firmen aufgeholt und stellen anders als 2011 auch zwei der Top-Ten-Unternehmen. Auf Rang drei rangiert das schwäbische Modelabel Hugo Boss, der Telekomdienstleister United Internet belegt Platz neun. Insgesamt schafften es sieben deutsche Adressen unter die ersten 100 der Konzernrangliste. In der Auswertung der insgesamt 19 analysierten Industriezweige gab es drei deutsche Sieger. Hugo Boss war das beste europäische Unternehmen in der Konsumgüterbranche, United Internet bei den Technologiefirmen und ProSiebenSat.1 bei den Medienkonzernen. Auch im hinteren Teil des Leistungsvergleichs hat sich aus deutscher Sicht einiges getan. Statt wie im Vorjahr sechs befinden sich in diesem Jahr nur noch drei Firmen unter den 50 am schlechtesten platzierten Unternehmen; die beiden Stahlkonzerne Salzgitter (Rang 489) und ThyssenKrupp (Rang 490) sowie die Commerzbank (Rang 493). Die Analyse "Euro 500" ist die umfassendste Untersuchung europäischer Unternehmen. Erstellt wird die jährliche Studie von Professor Bernhard Pellens, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Unternehmensrechnung an der Ruhr-Universität Bochum, und der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Deloitte. Untersucht wurden die 500 größten Börsenfirmen Europas, geordnet nach Marktkapitalisierung (Börsenwert) und Streubesitz (free float). Die mm-Experten nehmen sowohl fundamentale Firmenkennziffern wie die Eigenkapitalrendite als auch die Aktienkursentwicklung der Unternehmen unter die Lupe.
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