Politik

Bericht: Personalaufstockung von Bundespolizei und BKA droht zu scheitern.

Bundespolizei im Bahnhof
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die von der Bundesregierung geplante Personalaufstockung von Bundespolizei und Bundeskriminalamt (BKA) droht offenbar zu scheitern. Laut eines Berichts des "Focus" bezweifeln Experten und Politiker, dass die Behörden ausreichend neue Mitarbeiter finden werden.
Grund sei eine anstehende Ruhestandswelle, die zu erheblichem Mehrbedarf an Polizisten führe. Nach Angaben der Deutschen Polizeigewerkschaft gehen demnach bis 2021 rund 60.000 Polizisten in den Ruhestand. Gleichzeitig sollen rund 12.000 Stellen zusätzlich geschaffen werden. "Bis 2021 müssen also rund 70.000 Polizeikräfte im Bund und in den Ländern eingestellt werden", sagte Gewerkschaftschef Rainer Wendt dem "Focus". "Die Stellen zu besetzen ist eine Herkulesaufgabe für die Polizei. Wenn die Politik nicht dafür sorgt, dass der Polizeiberuf wieder erheblich attraktiver wird, werden wir es schon schwer haben, die 60.000 Pensionäre zu ersetzen - von den 12.000 neuen Stellen ganz zu schweigen." Auch der SPD-Bundestagsabgeordnete und Innenexperte Burkhard Lischka warnt davor, die geplante Personalaufstockung könnte scheitern. "Es dürfte extrem schwierig werden, genügend Bewerber für die hohe Zahl frei werdender Stellen zu finden", sagte Lischka dem "Focus". Sinkende Schulabgängerzahlen und der Fachkräftemangel seien Probleme, die auch die Polizei beträfen. Der CDU-Bundestagsabgeordnete und Innenpolitiker Wolfgang Bosbach mahnt bessere Gehälter und Karrierechancen für Polizisten an, um einen Notstand zu verhindern: "Nicht nur die Sicherheitsbehörden, sondern der gesamte öffentliche Dienst wird sich in Zukunft verstärkt dem Thema Nachwuchsgewinnung widmen müssen", sagte Bosbach dem "Focus". Die innenpolitische Sprecherin der Grünen, Irene Mihalic, will sogar im Ausland um Polizisten werben: "Die Möglichkeiten, für den Polizeidienst verstärkt auch Bewerberinnen und Bewerber aus anderen europäischen Staaten anzuwerben, sollten genutzt werden."
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