Politik

SPD-Kritik an Altkanzler Schröder reißt nicht ab

Gerhard Schröder
(Quelle: über dts Nachrichtenagentur)
GDN - Die Kritik aus der SPD-Spitze am Verhalten von Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) reißt nicht ab. "Ein ehemaliger Bundeskanzler kann nicht jeden Job in der Wirtschaft annehmen, sich nicht von jedem ausländischen Unternehmen bezahlen lassen. Ein früherer Kanzler ist dem öffentlichen Leben und Wohl der Bundesrepublik Deutschland verpflichtet", sagte SPD-Schatzmeister Dietmar Nietan, der auch Mitglied des Parteipräsidiums ist, der "Welt am Sonntag".
Schröder bleibe eine Person des öffentlichen Interesses, "auch wenn er kein öffentliches Amt mehr innehat". Nietan sagte ferner, Schröders Verhalten sei "Wasser auf die Mühlen" der Nationalisten in Polen. "Sie werfen Deutschland vor, im Zweifel die Interessen des polnischen Volkes preiszugeben. Schröder wird nun zum Stichwortgeber der polnischen Regierenden, die ihn zu Kronzeugen einer angeblichen deutsch-russischen Kooperation über die Köpfe der Polen hinweg machen." Ähnlich kritisch beurteilt der Mitgründer der SPD in der DDR, Markus Meckel, Schröders Gebaren. "Ich bin über Gerhard Schröders geplantes Engagement für Rosneft ziemlich entsetzt", sagte Meckel der Sonntagszeitung. "Wladimir Putin macht den Energiesektor zu einem höchst politischen Vorgang gegenüber der EU und seinen westlichen Nachbarn, und Schröder sieht kein Problem darin, dabei mitzumachen." Schon Schröders Engagement für Gazprom unmittelbar nach seiner Kanzlerschaft habe ihn viel Renommee gekostet. Die neue Tätigkeit beschädige ihn und sein Ansehen noch mehr, so Meckel. "Es hat mehr als schlechten Beigeschmack, wenn ein Mann, der in Deutschland höchste Verantwortung übernommen hat, nun mit dem Kreml gemeinsame Sache macht. Russland bricht das Völkerrecht, führt einen Krieg in der Ost-Ukraine und hat die Krim annektiert. Schröders Engagement für Rosneft ist eine große Belastung für den Wahlkampf der SPD und ihres Kanzlerkandidaten", sagte Meckel der "Welt am Sonntag".
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